Das Opus Dei ist keine hierarchische Struktur der Kirche

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Autor: Líbero, (Original: El Opus Dei y las estructuras jerárquicas)

1.

  • In jeder hierarchischen Struktur (im Folgenden abgekürzt “HS”) wird der Bischof oder Ordinarius vom Papst "motu proprio" (aus eigenem Antrieb) wählt aus einigen Kandidaten aus, die ihm von einem Kollegium (z. B. Domkapitel) präsentiert wurden.
  • Im Opus Dei wird der Ordinarius von einer kleinen Gruppe von „Elektoren“ bestimmt, die von seinem Vorgänger ernannt wurden.

2.

  • In jeder HS bietet der Ordinarius den Heiligen Vater bei Erreichen des 75. seinen Rücktritt an (Kanon 401 des CIC).
  • Im Opus ist das Amt des Prälaten lebenslänglich, so wie das in einigen Gesellschaften üblich ist.

3.

  • In jede HS tritt man aufgrund seines Wohnsitzes oder besonderer Umstände (z.B. als Soldat in eine Militärdiözese), und das war´s.
  • Im Opus wird man, ganz im Gegenteil, Mitglied durch Vertrag (wie in den Gesellschaften). Außerdem muss man eine “Berufung” haben (wie in den Instituten des Geweihten Lebens), und es gibt Abschnitte bei der Eingliederung, vergleichbar dem Noviziat (vom Aspiranten bis zum Adscrito, dem Eingeschriebenen Mitglied) und ein religiöses Versprechen (Oblation, Fidelitas). Außerdem ist die Berufung sehr selten freiwillig, sie von außen veranlasst und provoziert.

4.

  • In jeder HS werden Kleriker aufgenommen, die aus einer anderen HS kommen und die sich hier inkardinieren wollen.
  • Im Opus ist das ausdrücklich verboten.

5.

  • In jeder HS leben die Gläubigen, wo es ihnen gefällt. Die einzige Ausnahme, die aber auch nicht überall praktiziert wird, sind Heime für allein stehende oder betagte Priester.
  • Im Opus müssen die NumerarierInnen (die Zölibatären) in einem Zentrum wohnen, das heißt gemeinsames Leben pflegen, so wie viele Gesellschaften und Institute des Geweihten Lebens.

6.

  • In jeder HS nehmen die Gläubigen freiwillig an den Bildungsmitteln teil, die ihnen ihre Autoritäten in den Pfarren zur Verfügung stellen.
  • Im Opus müssen alle an wöchentlichen, monatlichen und jährlichen, verpflichtenden Bildungsmitteln teilnehmen. Dies nicht zu tun, ist häufig ein Grund für den Ausschluss.

7.

  • In jeder HS nimmt man sich der Gläubigen an, auch der Widerspenstigen, der “Abweichler”, aber man schließt sie nicht aus.
  • Im Opus wirft man sie nach einer Reihe von Ermahnungen, oder auch nur, weil die DirektorInnen (man weiß nie genau, wer das jetzt ist) entschieden haben, dass ein Gläubiger keine Berufung hat, hinaus oder sagt ihnen, dass sie „besser nicht bleiben“, manchmal sogar nach vielen Jahren, und niemals geben sie zu, dass sie sich in diesem Zeitraum geirrt haben: Solche Dinge geschehen eben...

8.

  • In jeder HS zerreißen sich die Kleriker, um möglichst viele Gläubige zu betreuen sie betreuen bis zu drei, fünf oder sieben Pfarren.
  • Im Opus hat jedes Zentrum (Haus des gemeinsamen Lebens) mindestens einen Priester, der sich im Normalfall nie um Taufen, Firmungen, Erstkommunionen, Eheschließungen und nur ganz selten um Begräbnisse kümmern muss. Positiv gesprochen: Er beschränkt sich aufs Predigen, auf die Feier der Heiligen Messe und aufs Beichthören.

9.

  • In jeder HS teilen die Gläubigen, die meinen, eine Berufung zum Priestertum zu haben, um dann ihre kirchlichen Studien zu beginnen und über ihre mögliche priesterliche Berufung zu entscheiden.
  • Wenn im Opus jemand sagt, das er die Berufung zum Priester hat, wird er nicht zugelassen; wenn er schon aufgenommen wurde, behandelt man ihn so, dass er geht. Nur wenn eine bestimmte Zeit vergangen ist, fragt man einzelne Numerarier, ob sie bereit sind, sich zum Priester weihen zu lassen, wenn sie der Prälat darum bittet: Wenn sie mit Ja antworten, werden zugelassen; wenn sie mit Nein sie antworten, beschattet man sie, weil sie wenig Bereitschaft zeigen; wenn man sie für ein wenig „eigenartig“ hält, werden sie gar nicht erst gefragt.

10.

  • In jeder HS werden allen Gläubigen ohne Unterschied die Sakramente erteilt.
  • Im Opus werden nur einige wenige Sakramente und Mittel zum Heil erteilt (Bußsakrament, Eucharistie, Predigt), nicht alle, und immer, indem man die Gläubigen in Gruppen von Männern und Frauen teilt; nicht so, wie es früher in den Pfarrkirchen üblich war, dass die Männer links in den Bänken saßen und die Frauen rechts, sondern indem man innerhalb der Prälatur gleich zwei Abteilungen schafft, die völlig voneinander getrennt sind, bis zu dem Punkt, dass Gründer sagte, es seien eigentlich zwei unterschiedliche Gründungen, die 5000 Kilometer voneinander entfernt sind, obwohl in jüngster Zeit in einem internen Papier gesagt wurde, es sei unpassend, von zwei Abteilungen zu reden, man solle besser „von der Arbeit unter Frauen“ oder „unter Männern“ etc. reden. Es ist dieselbe Geschichte von immer: Wir sind etwas, ohne es zu sein, aber wir nennen uns anders, damit uns die nicht missverstehen, die überhaupt nichts verstehen und uns nicht mögen ... am Ende weiß niemand mehr, was er jetzt sagen darf, und häufig irren sie sich, weil sie sich wie eine Jalousie bei ewigen Hin- und Herdrehen verheddern.

11.

  • In jeder HS respektiert man die Amtsverschwiegenheit der geistlichen Leiter, und zwar sowohl bei den Kandidaten zum Priesteramt wie bei den Klerikern und Laien. Kann sich jemand vorstellen, dass ein geistlicher Leiter mit einem Bischof eine Angelegenheit bespricht, die er im Forum internum, wenn auch außerhalb der Beichte, eben in der geistlichen Leitung erfahren hat?
  • Im Opus respektiert man die Amtsverschwiegenheit IN KEINER WEISE, sodass die Vorgesetzten ALLE Intimitäten ALLER Gläubigen des Opus erfahren (das bestätigen wir alle, die wir auch nur einige Jahre in dieser Institution verbracht haben), un d sie benützen sie außerdem bei der Ausübung der Leitungsgewalt in der Prälatur, obwohl es verboten ist, im äußeren Forum Gebrauch von den Dingen zu machen, die man ausschließlich im Inneren Forum erfahren hat.

… und so könnte man mit vielen anderen Beispielen fortfahren, Glaubt wirklich jemand, dass die Personalprälatur vom Heiligen Kreuz und Opus Dei eine hierarchische Struktur ist? Hat es nicht vielmehr den Eindruck, dass sie machen, was sie wollen, mit uns und mit der Kirche, und dass sie uns verarschen?